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Termin Informationen:
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Do19Apr2018Fr20Apr201819. und 20.04.2018 , 20 Uhr Kino im U
SPK KOMPLEX (DF/OmU)
EINTRITTSPREISE: regulär 7 € / ermäßigt 6 €
Deutschland 2018 | Dokumentarfilm | 111 MIN | DF/OmU | FSK keine Angabe
REGIE: Gerd Kroske
KAMERA: Kamera Susanne Schüle, Anne MisselwitzDer neue Dokumentarfilm von Gerd Kroske erzählt in Interviews und bisher unveröffentlichtem Archivmaterial eine Geschichte aus dem „Deutschen Vorherbst“, vom Irresein und Irrewerden, von öffentlicher Wahrnehmung und den Mechanismen von Gewalt.
1970 gründete der Arzt Wolfgang Huber in Heidelberg mit Patienten das „Sozialistische Patientenkollektiv“, kurz SPK. Die antipsychiatrisch ausgerichtete Gruppe kritisierte die damalige Behandlung von psychisch Kranken als „Verwahr-Psychiatrie“ und verknüpfte innovative Therapiemethoden mit politischen Forderungen. Hubers Experiment führte zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Universität und der Landesregierung. Im Zuspitzen des Konflikts radikalisierte sich das SPK, Huber, seine Frau und weitere Mitstreiter wurden verhaftet und vor Gericht gestellt.
Die SPK-Prozesse nahmen in der Härte, mit der sie von beiden Seiten geführt wurden, die späteren Stammheim-Prozesse vorweg. Am Ende wurde das SPK zur kriminellen Vereinigung erklärt; Huber und seine Frau wurden zu langen Haftstrafen verurteilt. Seither haftet dem SPK der fragwürdige Ruf an, die RAF unterstützt zu haben. Dieser Ruf überlagert, worum es Huber und dem SPK eigentlich ging: um die Rechte von Patienten und um Therapien zur Selbstermächtigung.