Eintritt frei, Spenden erwünscht
Reinhard Junge stellt die Lebensgeschichte seines in Groß Barop geborenen Vaters vor. Heinz Junge hat drei KZ überlebt, ist nach der Befreiung durch US-Truppen im April 1945 aus Mauthausen nach Dortmund zurückgekehrt, hat hier eine demokratische Jugendbewegung (den späteren Stadtjugendring) ins Leben gerufen und sich bis kurz vor seinem Tod um die Gedenkstätte Steinwache gekümmert. Als Rentner hat er nachts auf einer alten Reiseschreibmaschine ohne Korrekturtaste seine Erlebnisse getippt – leider nicht chronologisch. Reinhard Junge hat die einzelnen Texte sortiert und behutsam verschlankt, der Kölner PapyRossa-Verlag hat sie gedruckt.
»Zwei SA-Hilfspolizisten schleppten mich die Treppe hinunter. … Ich rief mir ins Gedächtnis: ›Vor der Polizei und dem bürgerlichen Gericht macht ein Jungkommunist keine Aussagen.‹ … Die zum Antikriegstag verteilten Zettel, mit einem Handdruckkasten erstellt, hatten den Nazis kaum Hinweise auf die Organisatoren geliefert. Ich hatte geleugnet, das Flugblatt verteilt zu haben, das hatte für den Moment gereicht. Aber jetzt war die Falle zugeschnappt.«
Zum Herausgeber: Reinhard Junge, 1947 in Dortmund geboren, Studium in Bochum, anschließend trotz zeitweiligen Berufsverbots fast 40 Jahre lang Deutschlehrer in Wattenscheid. Vier Reportagebücher über die Neonaziszene in der BRD, zwölf Kriminalromane, teils solo, teils mit Leo P. Ard oder mit Christiane Bogenstahl.
Eine Veranstaltung im Rahmen von lila lettern – literatur aus westfalen des Netzwerks literaturland westfalen, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe.