Hinter dem Nebel der Kriegspropaganda: Welche wirtschaftlichen und politischen Interessen bestehen an der Ukraine?

Referent: Dr. Werner Rügemer, Publizist und interventionistischer Philosoph

Dr. Werner Rügemer, Publizist und interventionistischer Philosoph. Veröffentlichung zum Thema: Ukraine: Extremes Muster neoliberaler Neuordnung, in: Hannes Hofbauer (Hg.): Kriegsfolgen. Wie der Kampf um die Ukraine die Welt verändert, Wien 2023

Schon 1997 schrieb der langjährige Berater mehrerer US-Präsi­denten von Carter bis Obama, Zbigniew Brzezinski, in seinem Buch „Die einzige Weltmacht“: „Die USA können ihrem Anspruch als ein­zige Weltmacht – wie jede andere mögliche Weltmacht – nur gerecht werden, wenn sie Eura­sien von Lissabon bis Wladiwostok beherr­schen.“ Und Brzezinski fügte hinzu: „Der Schlüsselstaat für die Be­herrschung ganz Eurasiens ist die Ukraine!“ In seinem lobenden Vorwort für die deutsche Ausgabe wieder­holte der damalige bundes­deutsche Außenminister Genscher ausdrücklich diese Strategie. (Zbigniew Brzezinski: Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Weinheim/Berlin 1997. Vorwort von Hans-Dietrich Genscher. US-Ausgabe: The Great Chessboard. American Prima­ry and Its Geostrategic Imperatives, New York 1997)

Aber was sind das für Interessen des Westens konkret? Schon vor dem Krieg war die Ukraine eines der am höchsten verschuldeten Länder. Heute ist sie völlig abhängig von westlichen Krediten in Milliardenhöhe. Nach dem Krieg wird sie endgültig zu einem Protek­torat west­licher Kapitalinteressen werden. Dar­über hinaus winken Extraprofite durch den Wieder­aufbau, auch für deut­sche Firmen.

Was bedeutet dieser Krieg für die große Mehrheit der einfachen Men­schen in der Ukraine? Wie war ihre ökonomische Situation vor dem Krieg? Noch mehr Armut, Elend­sprostitution, Hungerlöhne, Rechtlosigkeit, Ausverkauf der Landwirtschaft, Ent­rechtung der Gewerkschaften? Wie haben die USA und die EU seit den 1990er Jahren die Ukraine schrittweise zu einem Eldo­rado für tausende westliche Unternehmen und für billige Zulieferprodukti­on gemacht? Eine Folge war die millionenfache Arbeitsmigration, insbe­sondere in die umliegenden EU-Staaten Osteuropas.

Auf diese Fragen wird unser Referent Werner Rügemer näher einge­hen und sich anschließend den Fragen der Zuhörenden stellen.

Veranstalter: Attac Dortmund & DGB Dortmund

Online-Anmeldung bitte mit vollem Namen und Anschrift an Strucksberg[ät]posteo.de. Die Daten benötigt das DGB-Bildungs­werk zur Förderung der Veranstaltung; sie werden nicht zu Werbezwecke weiter gegeben.