In der NS-Zeit gingen Polizei und Justiz massiv gegen homosexuelle Männer vor:
Paragraf 175 des Strafgesetzbuches, der homosexuelle Handlungen mit Gefängnis bedrohte, wurde 1935 erheblich verschärft, bis 1945 kam es zu etwa 50.000 Verurteilungen. Der Historiker Dr. Alexander Zinn beleuchtet in seinem Vortrag das Verfolgungsprogramm der Machthaber, das sich immer weiter radikalisierte, die Rolle von Polizei, Justiz und Bevölkerung sowie die Auswirkungen auf die Betroffenen.
Dr. Alexander Zinn ist Diplom-Soziologe und promovierter Historiker. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah Arendt Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden und forscht zur Homosexuellenverfolgung im Nationalsozialismus und in der DDR. 2008-2023 war er Mitglied im Internationalen Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten