Bodo Ellmers leitet den Arbeitsbereich „Entwicklungsfinanzierung und Steuergerechtigkeit“ bei Global Policy Forum, einer NGO, die sich auf die Beobachtung und Beeinflussung bei den Vereinten Nationen spezialisiert hat. Er hat zuvor als Mitarbeiter bei Eurodad in Brüssel über fast ein Jahrzehnt die europäische Schuldenerlassbewegung koordiniert, war als Berater für die Reform der Internationalen Finanzarchitektur für die UN tätig, und hat zahlreiche Länderstudien zu Entwicklungsfinanzierung in den Ländern des globalen Südens erstellt. Er ist Mitglied im Koordinierungskreis des Netzwerks Steuergerechtigkeit, dort mit Fokus auf internationale Steuergerechtigkeit.
2015 hat die Weltgemeinschaft die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für eine nachhaltige Ent-wicklung (sustainable developtment goals, SDGs) verabschiedet. Seitdem wird die Mobilisierung privaten Kapitals als Wunderwaffe zur Finanzierung dieser Ziele präsentiert. Wo öffentliche Gelder nicht ausreichend zur Verfügung stehen, sollen private Investor*innen die ge-waltigen Lücken füllen. Die Folge dieses Ansatzes ist eine zunehmende „Finanzialisierung“ von Entwicklung und Entwicklungszusammenarbeit, d.h. Entwicklungsprojekte müssen sich für die Finanziers finanziell auszahlen. Märkte werden geöffnet und ständig neue Finanzprodukte auf den Markt geworfen, um Kapital in den Süden und dort in SDG-relevante Sektoren zu lenken.
Was bedeutet dieser Trend für die Entwicklungspfade, auf die die Länder des globale Süden gelenkt werden? Wer sind die Gewinner und Verlierer? Welche Konsequenzen zeichnen sich in Entwicklungsländern ab, seit Zentralbanken die Zinsen im Rekordtempo steigern und privates Kapital immer teurer wird? Und nicht zuletzt, welche Alternativen gibt es? Diese Fragen wollen wir am 20. März diskutieren.
Online-Anmeldung bitte mit vollem Namen und Anschrift an Strucksberg[ät]posteo.de. Die Daten benötigt das DGB-Bildungswerk zur Förderung der Veranstaltung; sie werden nicht zu Werbezwecke weiter gegeben.